In den letzten Jahren sind vulkanische Weine immer beliebter geworden. Ihre Besonderheit? Sie stammen aus Weinbergen, die auf Böden vulkanischen Ursprungs liegen und an verschiedenen Orten der Welt verstreut sind, von den Azoren über Griechenland bis nach Japan.
Italienische Vulkanweine haben jedoch, dank der Stärke eines seit Jahrhunderten etablierten handwerklichen Weinbaus, etwas allen anderen voraus. Sie stammen nämlich aus Gebieten mit historischen Rebstöcken, die nicht industriell bewirtschaftet werden und bei denen auch keine internationalen Rebsorten zum Einsatz kommen.
Italians do Vulkanweine better
Vulkane verschenken nichts, aber mit Leidenschaft und Hingabe zahlen sie sich aus. Die substanzreichen und geschmacksintensiven Trauben verleihen den Weinen einzigartigen Charakter und Identität, vor allem für diejenigen, die sie mit ganzem Herzen zu genießen wissen.
Obwohl die Hänge der Vulkane wegen ihrer Neigung und der Härte des Gesteins mühselige Terrains für menschliche Arbeit sind, ist ihr Boden in Wirklichkeit hervorragend geeignet für den Anbau, vor allem von Wein. Die sandige und durchlässige Vulkanerde zeichnet sich durch sehr feine Asche und vor allem durch den Reichtum an Mineralien aus: ein idealer Boden zur Entwicklung günstiger Bedingungen für qualitativ hochwertige Trauben.
Auch das Geschick der Italiener bei der Kultivierung des Landes muss dabei gewürdigt werden. Dank harter und jahrhundertelanger Arbeit mit dem Boden wurde die Landschaft durch imposante Terrassen geformt und die italienischen Vulkanhänge zu wahren Kunstwerken gestaltet. Daraus entstehen frische und exzellent trinkbare Weine mit einem reichen und ausgewogenen Geschmack sowie geeignet für die Alterung.
Vulkanische Weine, die meist weiß sind, zeichnen sich durch eine Komplexität und Schmackhaftigkeit aus, der auf anderen Böden nur schwer zu erreichen ist. Zu ihren Besonderheiten gehören auch die ausgewogene Säure und vor allem die ausgeprägte Mineralität als Erkennungsmerkmal dieses Weintyps.
Italiens vulkanische Weine: vom Piemonte bis Pantelleria
Die vulkanischen Regionen der italienischen Halbinsel sind viel mehr, als man erwartet. Tatsächlich gibt es mehrere Zonen, in denen es vor Millionen von Jahren aktive Vulkane gab, wie zum Beispiel im Piemont und in der Poebene. Andere Gebiete, in denen wir Vulkane finden, die nicht mehr aktiv sind, die aber durch die gleiche Art von Bodenbeschaffenheit gekennzeichnet sind, sind der Vulture in der Basilikata oder der Monte Arci auf Sardinien.
Schließlich gibt es Gebiete wie Kampanien mit dem Vesuv oder Sizilien mit dem Ätna sowie Stromboli und Vulcano, wo vulkanische Aktivität noch immer aktiv und sehr präsent ist. Von diesen stammen die meisten der bekanntesten italienischen Vulkanweine.
Der Ätna ist zweifellos die Referenzgröße für die Herstellung von vulkanischen Weinen und das nicht ohne Grund. Abgesehen vom bedeutendsten noch aktiven italienischen Vulkan ist die sizilianische Tradition der Vulkanweine eine Kunst, die über viele Jahrhunderte hinweg verfeinert wurde.
Unter den anderen nennenswerten Gebieten Italiens sind die Castelli Romani und Colli Albani zu nennen, aus denen Frascati hergestellt wird, sowie die Campi Flegrei in Kampanien, im Gebiet des Vesuvs. In Irpinia stechen die langlebigen Weißweine wie Fiano und Greco di Tufo hervor, während das Gebiet des Vulture, eines erloschenen Vulkans in der Basilikata, die Geburtsstätte des Aglianico del Vulture darstellt.