Nachdem Sie nun wissen, wie man hochwertige Weine zu Hause lagert, bleibt noch eine Frage zu klären: das Servieren der Weine. An dieser Stelle kommt der Dekanter ins Spiel. Wer sich für Wein begeistert, dem ist sicher schon einmal den Begriff „Dekanter“ begegnet. Er bezeichnet ein Hilfsmittel zum Verbessern von solchen Weinen, die mehr Sauerstoffaufnahme benötigen. Wann sollte dieses Werkzeug verwendet werden und wie funktioniert das Dekantieren von Wein?
Was ein We indekanter ist und wofür er verwendet wird
Auch wenn manche ihn nur benutzen, um Eindruck zu machen, ist ein Weindekanter ein absolut nützliches Tool. Es handelt sich dabei um eine Karaffe mit breiter Basis und langem Hals, in welche der Wein gegossen wird. Das Gefäß besteht oft aus Kristall und wird zum Dekantieren des Weins verwendet. Insbesondere bei gealterten Weinen dient es zur Abscheidung von Sedimenten, während es bei jüngeren Weinen die Sauerstoffaufnahme begünstigt und alle Düfte und Aromen entfaltet. Aber keine Sorge: nicht alle Weine müssen zuerst einen Dekanter passieren, manchmal reicht auch ein einfaches Weinglas.
Was heißt es, Wein zu dekantieren?
Dekantieren leitet sich vom mittellateinischen decanthare ab und bedeutet, Schwebstoffe in einer Flüssigkeit durch Absetzen zu trennen. Der Vorgang des Dekantierens wird bei gehaltvollen, reifen, ausgebauten und lang gealterten Weinen eingesetzt. Zudem kann der Wein, der jahrelang in der Flasche verschlossen war, dank des Dekanters Sauerstoff aufnehmen und seine ganze aromatische Komplexität freisetzen.
Das Verfahren zum Dekantieren von Wein umfasst mehrere Schritte. Nach dem Entkorken der Flasche wird zunächst eine kleine Menge in den Dekanter gegossen, um diesen zu avinieren, bevor mit dem eigentlichen Dekantieren begonnen wird. Gießen Sie den Wein langsam ein und achten Sie darauf, dass kein Depot mit durch den Flaschenhals gelangt. Sobald das Umfüllen abgeschlossen ist, überprüfen wir, ob der Wein im Dekanter klar ist.
Wann sollte sollte man einen Dekanter verwenden?
Die Verwendung eines Dekanters ist nicht immer notwendig; bei einigen Weinsorten wird von der Verwendung dieses Instruments sogar dringend abgeraten. Bei Weißweinen zum Beispiel ist ein Dekantieren nicht erforderlich. Das Dekantieren von Weißwein ist nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv, weil der Wein dadurch schnell seine aromatischen Eigenschaften verliert.
Bei Roséweinen ermöglicht eine Passage im Dekanter, die von Sulfiten freigesetzten unangenehmen Aromen zu beseitigen.
Als absolut notwendig hingegen gilt der Einsatz eines Dekanters bei Rotweinen, die sich durch eine kräftige Struktur auszeichnen, vollmundig sind und mehrere Jahre Reifung erfuhren. Zum Beispiel, um einen Amarone von seiner besten Seite zu genießen – vor allem, wenn er aus einem bedeutenden Jahrgang stammt, wie der Amarone Valpolicella Classico DOCG Riserva „Corte Brà“ 2013 – und dafür alle Rückstände zu entfernen und ihn zu seinem vollen aromatischen Ausdruck zu verhelfen.
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